Ein bisschen hatte ich ja schon vermutet, dass es schneller gehen könnte als gehofft. Deshalb hatte ich am Abend auch extra noch eine zweite Hütte ins Schweine-Gehege gestellt. Dort waren dann alle anderen Schweine schön brav hin umgezogen.

Also, die zwei Sauen mit ihrem Nachwuchs haben die große & sehr gut eingestreute Hütte bekommen, die restlichen acht Schweine sind in die viel kleinere und zu dem Zeitpunkt nur sporadisch eingestreute Hütte gegangen. Da kein Schwein irgendwelche Verletzungen aufwies, müssen sie das irgendwie friedlich gelöst haben :-)

Hätte ich meine Abferkel-Hütte nach bestem Lehrbuch-Standard fertig gebaut, wäre es zu dem tollen Ergebnis (gemeinsames Abferkeln & Säugen) niemals gekommen. Es gibt zwar einige wenige Modell-Höfe (u.a. der Antonius-Hof), wo man die Gruppen-Aufzucht praktiziert, aber von Höfen, bei denen die Sauen gemeinsam abferkeln, habe ich noch nicht gehört. Grundsätzlich werden Sauen immer isoliert vorm Abferkeln, damit sie sich nicht bekämpfen bzw. die Ferkel der anderen angreifen etc.

Unsere Eva & Caro haben uns aber eines besseren belehrt :-D Noch dazu sind wir so begeistert, weil es in der Nacht wirklich extrem kalt war und die Ferkel wohl nur überlebt haben, weil sie von beiden Seiten gewärmt wurden, da sie wie gesagt zwischen den Sauen lagen. Am nächsten morgen haben wir natürlich sofort eine Wärmelampe in die Hütte gehängt.

Das Ganze funktioniert (unserer Meinung) auch nur, weil beide Sauen aus dem gleichen Wurf stammen, somit Geschwister-Tiere sind und ihr ganzes Leben zusammen verbracht haben. Sie wechseln sich liebevoll ab beim Säugen und es ist unglaublich schön & faszinierend zu sehen, wie sie miteinander und mit den Kleinen kommunizieren.

Fazit: Familiengebundene Aufzucht ermöglicht es den Tieren soziale Strukturen zu entwickeln, die eben so eine tolle Schweine-Familie möglich machen.